Es war einmal ein König, der war sehr wissbegierig und gelehrig. eines Tages ließ er die Weisen seines Landes vor sich kommen und sprach: „Ihr sollt das Wissen der Welt für mich sammeln. Schreibt alles Wissenswerte auf.“
Nach vierzig Jahren traten die Weisen vor den König und legten ihm tausend Bücher vor. Der König aber war alt geworden und sprach: „Tausend Bücher werde ich nicht mehr lesen können. Ihr sollt das gesammelte Wissen zusammenfassen.“
Nach neun Jahren traten die Weisen wieder vor den König und legten ihm hundert Bücher vor. Der König aber war gebrechlich geworden und sprach: „Hundert Bücher werde ich nicht mehr lesen können. Ihr müsst das Wissen in einem Buch zusammenfassen.“
Nach weiteren neun Jahren traten die Weisen wieder vor den König und legten ihm ein Buch vor. Der König aber lag auf dem Sterbebett und sprach mit matter Stimme: „Das Buch werde ich nicht mehr lesen können. Fast das Wissen der Welt zusammen und sagt es mir ins Ohr!“
Da trat ein Weiser vor, beugte sich ans Ohr des Königs und sprach: „Die Menschen leben, leiden und sterben. Was überlebt und was zählt, ist die Liebe.“
Märchen unbekannter Herkunft
"Wir schaun ins All der Wunderwelt,
Darein ein Traum wir sind gestellt,
Und wissen´s nicht zu deuten,
Vom Morgen- bis zum Abendrot,
Und balde kommt der Glöckner Tod,
Die Nachtruh´ einzuläuten.
Weh und Wonnen
Rasch zerronnen,
Nichts geblieben,
Als der Trost nur,
Dass wir lebten, um zu lieben."
(Paul von Heyse, Schriftsteller und Dramatiker)
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